deutscher Physiker, Gesellschaftskritiker und Politiker; Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz ab 1999; Mitbegründer der Bürgerrechtsbewegung Neues Forum (NF) in der DDR 1989; Sprecher des NF am Berliner und am Zentralen Runden Tisch 1989/1990; Minister ohne Geschäftsbereich in der DDR 1990; Mitgl. des Abgeordnetenhauses von Berlin 1990-1994; Vorsitzender des Vereins "Kinder von Tschernobyl" ab 1993; parteilos; Atomkraftkritiker
* 14. September 1947 Bergen auf Rügen
Herkunft
Sebastian Pflugbeil wurde am 14. Sept. 1947 in Bergen auf Rügen in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone (ab 1949: Deutsche Demokratische Republik; DDR) nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) geboren. Seine Familie lebte in Greifswald. Der Vater Hans († 1974) war Kirchenmusiker, seine Mutter Annelise, geb. Buss, eine bekannte Cembalistin. Beide gründeten die Greifswalder Bachwochen.
Ausbildung
Nach dem Abitur 1965 in Greifswald studierte P. 1966-1971 Physik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Seine Promotion begann er Anfang der 80er Jahre. Wegen seiner kritischen Ansichten und der Aufklärungsschriften gegen Kernwaffen und Atompolitik geriet P. ins Visier des Staatssicherheitsdienstes (Stasi) der DDR. Ihm wurde aus politischen Gründen die Doktorwürde verweigert, obwohl er 1983 bei der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin seine Dissertation vorgelegt hatte. Erst nach dem Zusammenbruch des realsozialistischem DDR-Regimes (Öffnung der innerdeutschen Grenze 9.11.1989; erste freie Volkskammerwahl 18.3.1990) ...